13.01.2019
Franz
Der heutige Sonntag fing sehr geruhsam an. An diesem sonnigen Morgen öffnete ich das Klappschot des Niedergangs und stieg ins Cockpit. Ich genoss die Ruhe. Nach einer windstillen Nacht war die Wasseroberfläche wie eine Spiegelfläche. Auf einer kleineren Nachbarjacht grüßte mich die Bootseignerin. Mehrere Pelikane flogen elegant nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche. Wir frühstückten auf unserem Schiff in der Hafenbucht von Boot Key Harbour und planten unsere Unternehmungen. Da wir am Vortag feststellen mussten, dass alle Mooringplätze vergeben, und eine Warteliste für freiwerdende Bojen besteht, hatten wir uns kurzfristig für´s Ankern entschieden. Die ausgesprochen freundliche Mitarbeiterin der Marina klärte uns über die dennoch nutzbaren Serviceleistungen auf, welche wir trotz Ankerliegens in Anspruch nehmen konnten. Diese schlossen die Nutzung der Sanitärräume, des W-Lans, der Waschmaschinen, als auch der Leihfahrräder ein. Sogar ein Kräutergarten stand zur Verfügung, in dem wir uns Thaibasilikum, Koriander, herkömmliches Basilikum sowie Aloevera mitnahmen.
Nachdem wir einige Dinge auf unserem Laptop erledigt hatten, nahmen wir die Räder und unternahmen eine Radtour auf Long Key. Dabei kamen wir auch an einem Schildkrötenhospital vorbei. Hier konnte sich Michaela von der Größe dieser Tiere einen Eindruck verschaffen. Nach Angaben einer Klinikmitarbeiterin erreichen die größten Exenplare ein Gewicht von über einer Tonne!! Auf unserem Weg nach Long Key hatte ich ja schon ein sehr großes Exemplar direkt neben dem Schiff schwimmen sehen.
Nach einem sehr schmackhaften Mittagessens (Salat mit rohem Thunfisch und einer Krabbensuppe) ging es anschließend wieder zurück zu unserem Dinghy. Als wir dort ankahmen, wunderten wir uns über einige Leute, die auf dem Anlegesteg standen uns ins Wasser starrten. Sowie wir näher kamen sahen wir auch den Grund:
Manatees oder anders gesagt Seekühe. Eine Mutter mit ihrem Kind. Sehr liebe, als auch sehr soziale und friedliche Dickhäuter, die in vielen Flussläufen Floridas anzutreffen sind. Im Gespräch mit einer Amerikanerin, die ich dort antraf, erzählte mir diese, dass Manatees für sie nichts besonderes wären. Sie ist in Florida aufgewachsen. Als sie ein Kind war und in den Flüssen badete, war sie ständig auf der Hut, ob sich große Tiere in ihrer näheren Umgebung befanden. Im günstigsten Fall waren es eben diese Seekühe. In weniger günstigen Fällen konnte es sich aber auch um einen Bullenhai oder einen Aligator handeln. Für meine deutschen Ohren klang das ziemlich seltsam. Ich kann mich noch gut an den Abschuss eines einzelnen und nichtmal besonders agressiven Braunbären vor ein paar Jahren in Bayern erinnern. So bietet jeder Tag neue Überraschungen für uns.
One Reply to “13.01.2019”
Hallo ihr zwei! Hört sich prima an. Glaube ich, dass es beeindruckend ist so eine Schildkröte in Lebensgröße zu sehen. Michi scheint ja gut mit ihrem “Sportprogramm“ zurecht zu kommen. ? Euch beiden noch viele schöne Tage, bis bald! Wir zählen schon die Wochen…LG Patricia und alle Almis!