Monat: Februar 2020

Was für eine Nacht

Was für eine Nacht

Nach einigen Tagen geht es weiter nach Union Island. Da ein schöner Segelwind bläst, legt sich Aton ins Zeug, und wir segeln mit schönem Halbwindkurs bis zu 10 Knoten schnell. Das macht Spaß! Wir kommen spätabends an, und ankern hinter mehreren anderen Yachten in der Bucht von Fregate Island, von wo aus wir am nächsten Tag mit dem Bus zum Einklarieren fahren wollen. Der Wind nimmt noch zu und zerrt an Aton; die Ankerkette ist voll gespannt, und wir sind froh um unser Ankergeschirr mit den Stoßdämpfern und dem Bridel, einem Haken, mit dem man die Ankerwinsch entlasten kann. Seitdem wir dies benutzen, hat das Geknarze des Ankerentlastungsseils endlich ein Ende, und wir können in Ruhe schlafen.

Der Wind heult die ganze Nacht, und als ich um drei Uhr Früh zur Kontrolle aus unserem Schlafzimmer-Dachfenster schaue, trifft mich fast der Schlag. Wir sind ungefähr 200 Meter nach hinten versetzt und haben den großen Fischertrawler, der hinter uns lag, nun neben uns. „Schnell Franz, wir müssen den Anker aufholen, der hält nicht.“, wecke ich Franz auf, und der ist sofort hellwach. Er hastet schnell zum Steuerstand, und ich mache mich bereit für ein nächtliches Ankermanöver. Gottseidank sind wir mittlerweile schon so eingespielt, dass dies auch bei Dunkelheit und lauten Windgeräuschen funktioniert, denn eines unserer beiden Funkgeräte, die wir zur Kommunikation zwischen Bug und Steuerstand beim Ankern immer genutzt haben, hat den Geist aufgegeben. „Da vorne ist eine Boje zwischen den anderen Yachten frei. Wir versuchen, sie aufzunehmen, ankern will ich hier nicht mehr.“, ruft mir Franz zu und nimmt schon Kurs auf die Boje. Mir ist ein bisschen mulmig dabei, weil die anderen Boote so nah an der Boje stehen, aber ich habe keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Ich richte meine Leine her, die ich durch das Auge der Boje fädeln muss. Hierfür muss die Boje mit einem Bootshaken gefasst und an das Boot herangezogen werden. Das ist schon am Tag und ohne Wind nicht ganz einfach. Als wir uns der Boje nähern, bekomme ich sie mit dem Bootshaken zu fassen, und ziehe unsere Leine durch, aber Franz kann Aton nicht aufstoppen, weil der starke Wind uns vertreibt. Ich kann die Leine nicht schnell genug festmachen, und sie gleitet mir wieder aus der Hand. „Vorsicht, die Leine!“, rufe ich, und versuche, die lange Leine möglichst schnell einzuholen, aber es ist schon zu spät. Franz kann den Motor nicht in den Leerlauf stellen, weil uns der Wind sonst in die anderen Boote treibt, und es kommt, wie es kommen musste. Die Leine wird vom Propeller angesaugt, und wickelt sich darum. Mit einem harten Ruck kommt der Motor zum Stehen und wir treiben antriebslos zwischen den anderen Booten, und immer näher auf einen Katamaran zu. „Schnell, die Genua ein Stück raus“, schreit Franz geistesgegenwärtig, und zieht schon an der Genua-Schot. Gerade noch im letzten Moment bevor wir den Kat rammen, fährt der Wind in das Stück Genua und Franz manövriert uns aus den ankernden Booten auf die offene See hinaus. „Uff, das war knapp.“. Aber was jetzt?

„Wir müssen vor der Insel auf und ab segeln, bis es hell wird. Dann sehen wir weiter.“, entscheidet Franz. Gottseidank befinden wir uns auf der windabgewandten Westseite von Union Island, somit ist keine Gefahr, dass uns der Wind in Richtung Land drückt. Wir segeln also mit unserer gerefften Genua die Insel rauf und runter und wieder rauf. Dabei müssen wir beim Umkehren jedes Mal halsen, weil wir aufgrund des fehlenden Antriebs nicht in den Wind fahren können, und keine Wende hinkriegen. „Wir entfernen uns immer weiter vom Land, weil der Wind und die Strömung uns wegdrücken.“, stelle ich fest. „Mit dem Großsegel könnten wir hart am Wind besser manövrieren, und Richtung Land segeln, aber das kriegen wir nicht hoch, weil wir das Schiff ohne Motor nicht in den Wind stellen können.“, antwortet Franz. „Vielleicht kann uns irgendjemand helfen. Ich setze jetzt einen Pan Pan – Ruf ab.“, entgegne ich. Das ist ein Hilfe-Ruf bei einer noch nicht lebensbedrohlichen Gefahr, der mit dem Funkgerät abgesetzt wird. „Pan Pan Pan, this is sailingvessel ATON. We`re drifting west of Union Island and are unable to manouver.” Immer wieder rufe ich, bis sich endlich jemand meldet. Er ist aber leider nicht in der Nähe, und kann nicht wirklich helfen. Aber er spricht mir Mut zu, und empfiehlt mir, später nochmal zu rufen, wenn die Leute aufstehen.“. Also segeln wir weiter; wenigstens gibt es nur wenig Welle, und der Wind hat etwas nachgelassen. Ich funke noch einige Male mit ihm, aber sonst meldet sich niemand.

Und so geht es vor Union Island  wieder runter und wieder rauf. Mittlerweile ist es fünf Uhr, und man kann die Dämmerung schon erahnen. „Ich lass jetzt das Dinghi runter, und versuche, uns zu ziehen.“, entscheidet Franz, um irgendwas zu machen. Gesagt, getan. Aber das ist gar nicht so leicht. Das Dinghi tanzt in den Wellen, und es dauert eine ganze Zeit, bis Franz eine Leine, die ich ihm runterlasse, im Dinghi festmachen kann, und versucht, Aton zu ziehen. Darüber lacht Aton nur. Sie ist viel zu träge und zu schwer, und unser Dinghi-Motor viel zu klein. Nicht nur einmal klatscht er gegen die Bordwand und muss höllisch aufpassen, dass er die Zugleine nicht auch noch in den Dinghi-Propeller einfährt. Nach 15 Minuten gibt er es auf, und kommt wieder an Bord. Ich bin sowas von froh, meinen Skipper wieder an Bord zu haben.

„Wir probieren das mit dem Großsegel jetzt einfach mal aus“, beschließt Franz anschließend. Also versuche ich, Aton in den Wind zu stellen, aber es gelingt nicht ganz, und das Großsegel bleibt mit den Latten in der Aufhängung des Lazy Jack (der Sack, in dem das Großsegel auf dem Baum liegt) hängen. Also wieder zurück, und nochmal probieren, aber es geht auch nicht besser. Ausge-
rechnet jetzt hat der Wind auch nachgelassen, so dass unsere Geschwindigkeit nicht reicht, um ganz in den Wind zu schießen. Erst als ich abfalle, und eine Böe abwarte, mit der ich etwas schneller werde, komme ich soweit in den Wind, dass Franz das Segel wieder ein Stück höher bekommt. Nach mehreren Versuchen ist es geschafft. Mit dem Großsegel können wir nun einen Kurs hart am Wind segeln, und nähern uns mit jedem Schlag dem Land schnell wieder an.

Nun heißt es, unter Segel in die Chatham Bay einzulaufen, und dort zwischen den anderen Yachten den Anker zu werfen. Gottseidank ist nicht allzu viel los. Da der Wind unter Landabdeckung jedoch einfällt, werden wir immer langsamer und schaffen es gerade noch, einen Platz mit genügend viel Abstand zu den anderen Booten zu erreichen. Ich werfe den Anker und bete, dass er hält, denn sonst sind wir verratzt. Er hält!

Uns fällt ein Stein vom Herzen, und wir sind einfach nur froh, dass wir wieder mal Glück gehabt haben, und nichts passiert ist. Also aufregend ist so ein Segler-Leben schon. Da braucht man manchmal wirklich starke Nerven. Übrigens sprechen uns am nächsten Tag zweimal Leute an, ob wir das waren, die da im Funk den Pan Pan – Ruf abgesetzt haben. Sie hätten es gehört, und haben sich gedacht, wie ruhig und cool ich da gesprochen habe. „You`ve made a good job!“. Nat toll, vielleicht hätte ich aufgeregt stammeln sollen, damit mir jemand antwortet?

„So, und wie kriegen wir jetzt die Leine wieder vom Propeller?“, fragen wir uns. Mein Gesprächs-partner der Nacht meldet sich nun auch wieder, und fragt, wie es uns ergangen ist. Er rät mir, die Küstenwache zu rufen, die können eventuell helfen. Es dauert nicht lange, und da ruft mich die Küstenwache schon auf dem Funk. Die haben uns die ganze Zeit belauscht! Sie fragen, wo wir genau sind, sie wären schon auf dem Weg. Da frag ich mich schon, warum die sich nicht gemeldet haben, als wir draußen rumgedriftet sind. Die haben doch bestimmt auch eine Nachtschicht. Hatten die keine Lust?

„Ich fahr mit dem Dinghi einfach mal die anderen Boote ab. Da hat bestimmt jemand eine Taucherausrüstung.“, sagt Franz. Und gleich beim ersten Katamaran hat er Glück, na also. Zwei junge, nette Briten kommen mit ihrer Taucherausrüstung rüber und in null Komma nix ist der Taucheranzug angezogen. In diesem Moment trifft auch schon die Küstenwache mit mindestens sechs Leuten ein. Sie warten noch seelenruhig, bis unser Taucher (der das übrigens ohne jegliche Gegenleistung gemacht hat), die Leine vom Propeller gefuffelt hat, und kommen dann an Bord. Sie kontrollieren alle Papiere, und fragen nach Waffen. Als ich sage, wir haben keine, frägt er mich glatt ganz ungläubig, warum nicht, und wie wir uns dann verteidigen. Ich sage, ich will nicht auf Menschen schießen, und dass wir eine Steinschleuder an Bord haben.“. Die ist besser als nix“, sage ich. Die drei Beamten an Bord schauen sich verblüfft an, und wollen die Schleuder sehen. Ich zeige sie ihnen, und auch die Munition, nämlich Glaskugeln, finden sie sehr faszinierend. Sowas haben sie wohl auch noch nicht erlebt, und sie sind ziemlich belustigt. Sie wünschen uns noch viel Glück, und sind wieder weg.
Gottseidank springt der Motor gleich an, und anscheinend ist nix kaputt.

Carriacou

Carriacou

Michi

Das Dorf, das sich entlang unserer Ankerbucht in Carriacou zieht, ist ganz auf die Segler eingestellt. Es gibt viele Bars, einen großen Supermarkt, einige Restaurants und viele Straßenstände. Alles natürlich wieder in quietschbunten Farben.

Wir fahren mit dem Maxi Taxi in die Hauptstadt, Hilsborough, die eigentlich nur ein großes, geschäftiges Dorf ist. Mit einer anderen Buslinie geht`s weiter auf die andere Seite der Insel. Dort steigen wir im verschlafenen Windwards aus. Hier, auf der windzugewandten Seite Carriacous, ankern nur einige Jachten. Es ist ruhig und es gibt nicht viel zu sehen. Wir bewundern ein Wrack, das sich die Natur sowohl über, als auch unter der Wasseroberfläche zurück erobert hat.

Auf der Heimfahrt unterhalten sich zwei ältere Männer im Maxi Taxi offensichtlich über Kochrezepte. Auch der Busfahrer schreit von ganz vorne nach ganz hinten seine Kommentare dazu. Das ist wieder einmal sehr kurzweilig.

In Carriacou treffen wir auch das deutsche Paar Werner und Tina wieder, die wir schon in der Prickly Bay in Grenada getroffen haben. Sie besitzen auch eine Ovni, allerdings eine viel neuere, die wesentlich breiter, und somit viel geräumiger ist, als unsere alte Lady. Zusammen unternehmen wir eine Wanderung auf einen Aussichtsberg. Wir gehen auf einem schönen, schattigen Weg, wo wir eine große und eine ganz kleine, hübsche Landschildkröte sehen. Oben angekommen bietet sich uns eine spektakuläre Aussicht, und auf dem Rückweg durchwandern wir einen wunderschönen Wald. Hier gibt es überall knorrige, alte Bäume, Orchideen, und baumgroße Kakteen.

Grenada

Grenada

Michi

Nach einer, wieder einmal sehr schönen, Nachtseglerei kommen wir morgens in Grenada an. Da wir wissen, dass unsere südafrikanischen Freunde, Wendy und John, in der Prickly Bay ankern, entschließen wir uns, sie dort zu besuchen. Wir finden sie auch schon bald inmitten unzähliger anderer Jachten, und die beiden kommen gleich mit dem Dinghi rüber. Wendy steckt mir einen Geldschein der hiesigen Währung zu, da sie weiß, dass wir Bargeld zum Einklarieren brauchen, und vorher keinen Bankautomaten beanspruchen können, weil keiner in der Nähe ist. So sind Segler, helfen, wo sie nur können.

Am nächsten Morgen unterstützen wir unsere Freunde, und viele weitere Südafrikaner, als ihre Rugby-Mannschaft gegen England im Weltmeisterschafts-Finale steht. Die Südafrikaner gewinnen, und dementsprechend ist die Stimmung. John hisst eine riesige Südafrika-, eine Springbock- und eine Stammes-Flagge auf seinem Mast. Da es das erste Mal überhaupt ist, dass die Mannschaft einen schwarzen Kapitän hat (der übrigens aus derselben Stadt wie John und Wendy, nämlich Port Elizabeth kommt), erhoffen sie sich, dass dieser Sieg, ähnlich wie bei der Fußball-WM in Deutschland, das Land zusammenrücken lässt. Sie sehnen sich nach Frieden und Sicherheit, und hoffen alle, dass sie irgendwann wieder in ihr wunderschönes Land zurückkehren können.

Wir verbringen die nächsten Tage mit Shopping-Touren, machen eine Bierprobe in einer kleinen Brauerei, fahren in die Hauptstadt, St. Georges, und besuchen mit John und Wendy einen hash im Norden der Insel. Das ist so eine Art Volkslauf, bei dem es eine große Jogging-Runde, sowie eine mittlere und kleine Wander-Runde gibt. Ich gehöre natürlich zu den Joggern, was in der Hitze schon eine Herausforderung ist. Franz schließt sich den anderen in der mittleren Wander-Runde an. Die Route geht über Stock und Stein, mal am Strand entlang, mal über Wiesen, steile Hügel hinauf und hinunter, und mehrmals sind Flüsse zu durchqueren. Ich bin überrascht, dass ich nach einigen Kilometern, obwohl ich mangels Gelegenheit wirklich nicht gerade gut in Form bin, mehr und mehr Männer überhole, die zwar schnell angefangen haben, nun aber ins Laufen übergegangen sind. Irgendwann bin ich zusammen mit vier anderen Männern in einer Gruppe, und wir müssen die Strecke anhand von Papierschnipseln, die als Wegweiser hier und da auf den Boden gestreut wurden, suchen. Aber es klappt ohne Verlaufen, und am Schluss komme ich als zweite Frau ins Ziel. Franz kommt ebenfalls nass (durch den Fluss und den Schweiß) und glücklich ins Ziel und wir schauen den armen hush-Erstlingen zu, die eine Bierdusche bekommen. Dies ist ein Brauch, von dem uns vorher erzählt wurde, und deswegen wir uns nicht als hush-Anfänger zu erkennen gegeben haben. Gottseidank, denn es gibt keine Duschen hier.

Wir machen auch einen Ausflug zu den Annandale-Waterfalls, die zwar schön an einer tropisch be
wachsenen Felswand runterrauschen, aber leider, wegen eines gerade ankernden Kreuzfahrt-Riesen, total überlaufen sind. Einige Meter vom Wasserfall entfernt, geht ein Pfad in den Regenwald, dem wir eine zeitlang folgen. Hier ist kein Mensch, und wir genießen die Natur und die Ruhe.

Wenn man auf den Inseln von A nach B gelangen will, fährt man am Besten mit den Mini-Bussen, auch Maxi-Taxi genannt, die bestimmte Bus-Linien abfahren. Das sind Kombis mit bis zu 16 Sitzen, die halten, wenn man ein Handzeichen gibt. Es ist superbillig und sehr unterhaltsam, weil man mit vielen Einheimischen in Kontakt kommt. Manchmal wird es recht kuschlig – wir sind auch schon mal 21 Mitfahrer gewesen. Dabei wird immer mehr zusammengerutscht, Kinder und Gepäck auf den Schoß genommen, und der Letzte musste da sitzen, wo der Abfalleimer stand, und den Eimer auf den Schoß nehmen. Wenn einer von ganz hinten aussteigen will, müssen erst alle anderen raus, und dann alle wieder rein. Aber man kommt für wenig Geld ziemlich weit rum.

Wir erkunden auch noch die ruhigere St. David`s Harbour. Wir treffen einen Fischer, der sich gerade eine Brotzeit aus Seeigeln kocht.

Auch Calivigny Harbour, ein rundum eingeschlossenes Inlet mit schönen Häusern und Gärten, gefällt uns mit seinen angrenzenden Hügeln sehr gut. Leider lädt das Wasser hier nicht zum Schwimmen ein, weil es durch den fehlenden Austausch nicht sehr schön ist. Aber sonst ist es hier sehr ruhig und schön. Beim Landgang denken wir nicht an die Tide, und unser Dinghi wird unter dem Steg eingeklemmt. Der Motor übersteht es gottseidank, aber die Paddel brechen. Notdürftig werden diese mit Bordmitteln verstärkt, genietet und geklebt und sind dadurch wieder einsatzfähig.


Wir sind schon sehr aufgeregt. Unser Sohn Daniel und unsere zukünftige Schwiegertochter Alexandra besuchen uns in Grenada. Wir verbringen die Zeit bis zu ihrer Ankunft damit, das Schiff zu reparieren. Ja, ja, wenn unsere Lesergemeinde meint, wir lägen nur faul rum und lassen uns die Sonne auf den Pelz scheinen, dann habt ihr euch aber sehr getäuscht. An einem Schiff gibt es immer etwas zu reparieren. Und wenn es bald 30 Jahre alt ist wie unseres, dann erst recht. Kurz nach unserem Auslaufen aus Trinidad haben wir Probleme am Lenkgestänge feststellen müssen (die Lenkung hat immer mal einen harten Punkt, an dem nur mit einer ruckartigen Bewegung das Weiterlenken möglich ist). Eine blockierende Lenkung ist aber sowohl auf dem Wasser, als auch an Land ein nicht tolerierbares Manko. Außerdem ist eines Morgens der Kühlschrank nicht mehr kalt. Eine augenblicklich durchgeführte Fehlerdiagnose ergab als Resultat ein nicht funktionierendes Thermostat. Da dieses hier in Grenada nicht zu beschaffen ist, müssen wir es aus Deutschland herschaffen ( obwohl das Ersatzteil auf der Nachbarinsel Trinidad vorhanden war, ist der Versand von Deutschland schneller und preiswerter).

Als Daniel und Alex ankommen, zeigen wir ihnen die Hauptstadt, St. Georges, wo wir den hübschen Altstadt-Hafen, das Schokoladen-Museum (die Schoko-Rum-Kugeln im dortigen Cafe sind sensationell), und den Fisch- und Gemüse-Markt besuchen. Wir kochen zusammen mit Michael, einem einheimischen Koch, der seit vielen Jahren in Deutschland lebt und dort ein Restaurant hat. Er hat uns in sein Haus eingeladen, wo es leckeren Mahi-Mahi mit viel Gemüse, Kochbananen und Süßkartoffeln, sowie einer sagenhaften Krebs-Soße gibt. Zum Nachtisch steuern wir Dampfnudeln mit Vanille-Soße bei. Karibik trifft Deutschland. Lecker!

Außerdem testen wir unser aufblasbares Kayak, das wir tags zuvor von einem anderen Cruiser geschenkt bekommen haben. Es ist genau das, wonach wir schon immer Ausschau gehalten haben, und wir sind froh, dass wir uns gleich auf das Angebot in der frühmorgendlichen Cruiser-Funk-Runde gemeldet haben. Glück gehabt.

Auf unserem Weg in den Norden besuchen wir noch den Unterwasser-Skulpturen-Pfad, und sind begeistert von Ronde Island. Dort ankern wir direkt an einer Küste, wo man fantastisch schnorcheln kann. Franz und ich sehen unter anderem eine ganze Gruppe von Sepien, die witzigerweise nicht hintereinander, wie andere Fische, sondern schön aufgereiht nebeneinander schwimmen. Weiter geht es nach Carriacou, von wo aus Daniel und Alex mit der Fähre wieder zurück nach Grenada fahren.