02.-04.06.2019 Isles des Saintes

02.-04.06.2019 Isles des Saintes

Michi

Es regnet den ganzen Tag, weswegen wir mit unserer Weiterfahrt noch warten. Wenn es nicht in Strömen regnet, nieselt es, aber der kalte Wind ist weg, und alles (einschließlich uns) dampft feuchtwarm vor sich hin. Abends duschen wir auf unserer Badeplattform im Regen, und sparen so das Wasser. Da unser Dinghi-Motor wegen des unfreiwilligen Salzwasser-Bades erstmal außer Betrieb ist (Franz braucht erst einige neue Dichtungen), beliefert uns der nette Bootsnachbar morgens mit Croissants vom Bäcker.

Tags darauf kämpft sich die Sonne durch die Wolken, und wir laufen die Hauptstadt Basse-Terre im Süden Guadeloupes an. Dort wird eingekauft, und die Mails gecheckt. Wir wollten eigentlich noch tanken, aber die Marina hat Sonntags geschlossen. In dieser Nacht schlafen wir kaum, da es auch hier aufgrund der steilen umliegenden Berghänge extreme Fallwinde mit knapp 40 Knoten gibt, und unsere Leinen an der Boje knarren und ächzen (aber gottseidank halten), möchten wir hier nicht mehr bleiben. Unser Dinghi, welches wir hinten am Boot hängen haben, wird vom Wind erfasst, und klatscht immer wieder kopfüber ins Wasser. Spätestens jetzt wäre unser Außenborder hinüber gewesen, aber das hatten wir ja schon.

Wir segeln in die Isles des Saintes, die südliche Spitze Guadeloupes. Mehrere Inseln mit atemberaubenden, steilen, sattgrünen Bergen kuscheln sich hier zusammen. Auf einer Bergspitze gibt es die Ruine eines Forts, und die einzige Stadt, Bourge des Saintes, zieht mit Souvenirläden, Boutiquen und Restaurants die Urlauber an. Die vielen, bunten Holzhäuser haben gepflegte, exotische Gärten, und hübsche Verzierungen. Da es hier noch nie Landwirtschaft gab, wurden auch keine Sklaven eingeführt. Die Einwohner leben vom Fischfang, und seitdem es eine Fähre gibt, vom Fremdenverkehr.

Leider ist die einzige Tankstelle mittlerweile geschlossen, so dass wir auf unserer Weiterreise nach St. Vincent erst noch auf der nächsten Insel, Dominica, einen Tankstopp einlegen müssen. Unterwegs dorthin sehen wir einige Delfine, und können dank günstigem Kurs und Wind ein gutes Stück segeln.

Auf Dominica wurde der große Anlegesteg vom Hurrikan verwüstet, und wir werden von Greg, einem freundlichen Einheimischen, mit dessem Boot zu einer weiter entfernt liegenden Boje gelotst. Er lädt Franz und unsere vier Diesel-Kanister in sein Boot ein, und fährt damit zur nächsten Tankstelle. So haben wir wenigstens ein bisschen Diesel-Vorrat aufgetankt. Besser als nix. Aufgrund der Hurrikan-Schäden weiß man nie, welche Tanke zerstört wurde, und sollte auftanken, wann immer es geht.


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