28.-31.05.2018 Wir entdecken Guadeloupe
Michi
Gleich beim Dinghi-Anleger gibt es hier eine Boulangerie, bei der wir täglich Baguette und Croissants zum Frühstück holen. Einfach göttlich! Es handelt sich um unser erstes „richtiges“ Baguette, seit wir Deutschland verlassen haben. Das heißt, es ist knusprig und lecker, und kann nicht, wie die schwammigen, schneeweißen Brote, die wir sonst immer gesehen haben, mit einer Hand auf ¼ seiner Größe zusammen-gedrückt werden. Außerdem sind die Preise hier sehr moderat (ein Croissant kostet EUR 1,10), auch etwas, was wir schon lange nicht mehr hatten. Wir schlendern immer wieder durch Deshaies, schauen uns die vielen Bars, Restaurants und Kunsthandwerk-Läden an, und entdecken sogar eine sehr gute Eisdiele. Da Marco noch 5 Tage hat, bis sein Flug in Pointe a Pitre geht, erkunden wir die Insel noch ein bisschen. Die Westhälfte der Doppelinsel Guadeloupe, auf der wir uns befinden, ist bergig und mit Regenwald bewachsen. Die Osthälfte eher trocken und flach. Die Osthälfte eher trocken und flach. Wir besuchen den botanischen Garten, der wunderschön an einem steilen Hang angelegt ist. Es gibt viele exotische Pflanzen und Bäume zu sehen, und auch Flamingos, Kolibris und Papageien.
Tags darauf wollen wir einen Flusslauf entlang in ein Tal wandern, und stehen früh auf, damit wir die morgendliche frische Luft ausnutzen können. Es gibt keinen wirklichen Weg, und wir klettern über große und kleine Steine im Bachbett, oder daneben im Regenwald immer weiter bergauf. Die Steine sind glatt geschliffen, aber trotzdem recht griffig, und wir kommen gut voran. Bald schon sind wir nassgeschwitzt, weil es total dampfig ist, und wir anständig klettern müssen. Immer wieder bewun-dern wir die exotischen Pflanzen, Palmen und Bäume. Zum Beispiel gibt es so etwas ähnliches wie Rhabarber mit riesengroßen Blättern, die teilweise direkt aus dem Felsen zu wachsen scheinen.
Orchideen haben es sich weit oben auf Ästen oder Stämmen gemütlich gemacht, und immer wieder hängen viele Meter lange Luftwurzeln von oben herab. Anfangs zwängen sich noch hin und wieder Sonnenstrahlen durch das Blätterdach, aber nach etwa einer Stunde fängt es an, zu regnen. Erst leicht, und dann (schließlich sind wir ja in einem Regenwald) wie aus Kübeln. In nullkommanix sind wir nass bis auf die Haut, aber das ist nicht schlimm, denn es ist warm. Viel schlimmer ist, dass die Steine nun total rutschig sind, und wir, obwohl wir höllisch aufpassen, immer wieder abrutschen und uns auf den Hosenboden setzen. Unverdrossen klettern wir weiter und kommen an Pools vorbei, wo sich das plätschernde Wasser sammelt, und zum Baden einlädt. Nach ca. zweieinhalb Stunden sind wir an einer Stelle, wo der Bach über einen kleinen Wasserfall in so einen Pool plätschert. Oberhalb wird es sehr steil, und wir beschliessen, zurück zu gehen. Wie auf rohen Eiern geht es nun wieder hinunter, über viele Steine, immer wieder durch den Bach auf die andere Seite, bis wir nach viereinhalb Stunden, in denen wir keiner Menschenseele begegnet sind, wieder am Startpunkt angelangen. Es regnet immer wieder, und wird jetzt, da wir den Wald verlassen, auch windig und (das empfinde nicht nur ich Verfrorene so) kühl. Nass und schmutzig, aber auch überglücklich, diese exotische Natur hautnah erleben zu dürfen, kehrten wir auf unsere ATON zurück.